Einladung zur GwR-Jahrestagung 2017

Wann:
8. September 2017 um 14:30 – 10. September 2017 um 12:30 Europe/Berlin Zeitzone
2017-09-08T14:30:00+02:00
2017-09-10T12:30:00+02:00
Wo:
Kleiner Festsaal
Universitätsring 1
96045 Bamberg
Kontakt:
Frau Gudrun Lilge

Dem Beschluss der letztjährigen Mitgliederversammlung folgend befasst sich die Tagung mit dem Thema „Migration, Religion und Bildung. Wege zu einer migrationssensiblen Religionspädagogik“.
Der Zeitbezug des Themas liegt offen zutage. Die Anzahl derer, die von ihrem Grundrecht auf Asyl Gebrauch machen und Zuflucht in Europa suchen, ist in den letzten Jahren sprunghaft angestiegen. In den dadurch ausgelösten Diskussionen spielen Religion und Bildung für sich genommen eine zentrale Rolle. Befürworter wie Gegner einer Anerkennungskultur nehmen auffällig oft auf Religion Bezug, wenn es um die Legitimierung ihrer Ansichten geht. Ähnlich präsent, wenn auch weniger strittig, ist das Thema Bildung. Auf die Schulen kommen durch die jüngste Zunahme der Asylmigration neue Herausforderungen und Aufgaben zu, die mittlerweile beherzt angegangen werden.
Allerdings fällt auf, dass dabei der Zusammenhang von Religion und Bildung oft unterbelichtet bleibt: Religion findet zwar als wichtiger Hintergrundfaktor Berücksichtigung, kommt aber weit weniger als Bildungsdimension in den Blick. Das ist insofern besonders unbefriedigend, als viele der nach Deutschland, nach Österreich oder in die Schweiz Geflüchteten deutlich religiöser sind als die Mehrheit ihrer einheimischen Mitschüler/innen oder auch Lehrkräfte.
Gleichzeitig drohte in den gelegentlich zermürbenden Debatten um die sog. Flüchtlingskrise aus dem Blick zu geraten, dass Migration schon längst ein fester Teil der Lebenswirklichkeit in den deutschsprachigen Ländern Europas ist. Hier sprechen die Zahlen für sich: Im Jahr 2015 hatten mehr als 17 Millionen Menschen in Deutschland und die Hälfte aller Einwohner Wiens einen Migrationshintergrund. Folglich soll Migration auf dieser Tagung nicht lediglich als eine situative Herausforderung, sondern in ihrer grundlegenden Bedeutung thematisiert werden: als ein Kernmoment des gesellschaftlichen, kulturellen und religiösen Wandels bzw., personaler formuliert, als eine bleibende – und daher auch religionspädagogisch zu entschlüsselnde – Signatur von Identität, Religion und Bildung in der heutigen Welt.
Wir hoffen, dass sich diese Intention im Programm der Tagung widerspiegelt. In Vorträgen, Workshops und – hoffentlich – vielen Diskussionen soll der Zusammenhang von Migration, Religion und Bildung interdisziplinär und multiperspektivisch (erster Tagungstag), subjektnah und kontextsensibel (Vormittag des zweiten Tages), tagesaktuell und kontrovers (Nachmittag des zweiten Tag) sowie handlungsorientierend und religionsdidaktisch konkret (dritter Tagungstag) erschlossen werden. Wie aus dem Programm hervorgeht, ist es uns gelungen, eine große Bandbreite an thematisch einschlägiger Expertise für die Tagung zu gewinnen, und zwar über Disziplin-, Konfessions-, Religions- und auch Ländergrenzen hinweg. Wir freuen uns über die positive Resonanz bei den angefragten Referentinnen und Referenten, die sicherlich auch mit einer lockenden Koinzidenz von Tagungsthema und Tagungsort zu tun hat.

Weitere Infromationen entnehmen Sie bitte den unten angegebenen Dokumenten: